Cinema 4D
Die 3D-Grafiksoftware Cinema 4D wurde bereits im Jahr 1990 von der Maxon Computer GmbH entwickelt. Die Software eignet sich nicht nur für die Erstellung von 3D-Modellen, sondern auch für Computergrafiken und Animationen sowie von Texturen. So wird es unter anderem für Fernsehwerbungen und für Filme, aber auch im privaten Bereich genutzt.
Bis in das Jahr 1997 wurde Cinema 4D für Amiga entwickelt. Die aktuelleren Versionen hingegen sind ausschließlich für Macintosh und Windows geeignet. Eine Linux-Version ist hingegen nur für ausgewählte Studios erhältlich, die eng mit Maxon zusammenarbeiten. Der Quellcode ist allerdings zu über 90 Prozent plattformunabhängig. So ist eine Anpassung an neue Technologien sehr schnell möglich. Auch wenn das Entwickler-Unternehmen seinen Sitz in Friedrichsdorf hat, wird die 3D-Software auch außerhalb Deutschlands vermarktet. So etwa in den Vereinigten Staaten und Kanada sowie in Australien und Japan.
Die wichtigsten Funktionen der aktuellen Version
Die aktuelle Version von Cinema 4D ist die Version R25, die im Jahr 2021 erschienen ist. Sie verfügt über eine Vielzahl von Features. So besteht die Möglichkeit, Kaustik-Berechnungen anzustellen und dynamisch Textilanimationen (Cloth Simulation) zu integrieren. Darüber hinaus sind Werkzeuge für die „character animation“ und eine indirekte Beleuchtung für eine realistische Lichtverteilung vorhanden.
Weiterhin ist Node-basiertes visuelles „Scripting“ mit XPresso möglich. Unterstützt wird beim Rendern von Einzelbildern und von Animationen in einem Netzwerk mit Mehrprozessorsystemen. Weitere wichtige Funktionen sind die Polygone mit mehr als vier Kanten (N-Gons), die nach automatischer Unterteilung erfolgende Ersetzung von Polygonen (Subpolygon Displacement) sowie das Sculpting und die komplexe Physik-Engine Dynamics.
Seit der Cinema 4D Version R20 stehen außerdem MoGraph Fields und Multi Instances sowie ProRender Features wie Multipasses, Motion Blur und SSS zur Verfügung. Weiterhin wurde ein neuer CAD Importer integriert und auch das OpenVDB Modeling ist seither möglich.
Anwender von Cinema 4D können dank des kostenlosen softwaer Development Kit Erweiterungen (in C++) entwickeln. Unterstützt wird darüber hinaus auch die Skripsprache C.O.F.F.E.E., die Java und C++ sehr ähnlich ist. Für die Entwicklung von Plug-Ins und Skripten steht seit der Version R12 auch die Skriptsprache Python zur Verfügung.
Cinema 4D ist übrigens in verschiedenen Paketen erhältlich. Unter dem Namen „Prime“ ist eine Version erhältlich, die besonders für Grafikdesigner sinnvoll ist, die ihrem Toolset eine 3D-Funktion hinzufügen möchten. Architekten, Ingenieure und Designer profitieren dagegen vor allem vom Paket „Visualize“. Der Fokus liegt hier insbesondere auf den Bildern und Animationen. Für die Umsetzung von Motiongraphics-Ideen eignet sich das Paket „Broadcast“, während das Paket „Studio“ sich insbesondere an professionelle 3D-Artists richtet.